Kunstperformance an der Transrapid in Lathen

vom 28.09.2020 | 13:50 Uhr


Ein Reaktivierungsritual auf der Transrapid-Teststrecke im Emsland

konzipiert von Ben Greber und Bram Kuypers

Auf der Transrapid-Teststrecke im Emsland wurden ab 1983 Versuchsfahrten mit Magnetschwebebahnen durchgeführt. Nach Abschluss der Tests wurde die Strecke 2011 stillgelegt. Zur Zeit gibt es Bestrebungen, in Zukunft die von Elon Musk entwickelte Hyperloop Technologie auf der Versuchsanlage zu testen.

In einer Live-Performance wird die Teststrecke nun erstmals wieder zum Leben erweckt. Ben Greber und Bram Kuypers verstehen die künstlerische Reaktivierung als eine überbrückende Handlung, welche - gleichsam eines religiösen Rituals - die Vergangenheit (Der Transrapid fuhr über die Strecke) mit der Gegenwart (Durchführung des Rituals) und der Zukunft (es gibt Pläne, neue, zukunftsweisende Technologien auf der Anlage zu testen) verbindet und dadurch Tradition sowie Glaube an Fortschritt und Utopien aufrecht erhält. „Bei unseren ersten Begehungen der Strecke fel uns immer wieder auf, wie die mittlerweile marode wirkende und Teils demontierte Anlage gleichzeitig sowohl auf die Zukunft als auch auf die Vergangenheit verweist: Sie wirkt wie ein historisches Artefakt aus einer bereits vergangenen Zukunft.“

Seit jeher fungieren Utopien als ein Motor gesellschaftlicher und zivilisatorischer Entwicklung. Seit jeher spenden sie Hofnung und Glauben an eine in der Zukunft stattfndende Erlösung. Die Live-Performance REACTIVATION ist Teil des Zyklus A Power Remains, der sich dementsprechend an der Formsprache religiöser Rieten und sakraler Orte orientiert und sich mit dem utopischen Geist von verlassenen und aktiven Teststrecken beschäftigt.

Weitere Infos zum Termin gibt es hier.


Ben Greber * 1979 in Halle, studierte bis von 2000 bis 2009 an der Kunstakademie Münster bei Katharina Fritsch und Ayse Erkmen, arbeitet in Berlin.

Bram Kuypers *1989, studierte von 2010 bis 2014 an der Artez University of the Arts in Arnheim und arbeitet in Arnheim.

Ben Greber und Bram Kuypers haben sich 2016 während eines gemeinsamen Stipendienaufenthalts kennengelernt und arbeiten seit dem an gemeinsamen Rechercheprojekten und Ausstellungskonzepten.